Was ist Osteopathie?

Osteopathische Medizin beinhaltet eine umfassende manuelle Diagnostik und Therapie von Fehl­funktionen des Bewegungs­apparates, der inneren Organe und des Nervensystems.

Im Zentrum der Therapie steht nicht die Behandlung eines Symptoms oder einer Krankheit, sondern immer die indivi­duelle Situation des Patienten. Ursachen von Störungen, die durchaus schon Jahre zurückliegen können, werden ermittelt und behandelt.

Im Mittelpunkt der Behandlung stehen die Selbst­heilungs­kräfte des Patienten. Jeder Körper hat eine starke Kraft zur Eigenregulation (Erhaltung der Gesundheit) in sich. Der osteopathische Arzt regt diese Kräfte an und fördert damit die Selbstheilung.

Methoden der Osteopathischen Medizin

Fast alle Methoden der Osteopathischen Medizin sind als „weich“ bzw. „sanft“ einzustufen. Die Behandlung selbst ist entspannend und führt ggf. zu einer schrittweisen, aber auch langanhaltenden Regulation hin zum „Gesunden“.

Hypno – Osteopathie

Mittels hypnotischer Intervention wird eine maximale Körperentspannung erreicht, die eine sehr schonende und effektive Therapie ermöglicht.

Craniosakrale Technik

Die Schädelknochen sind, wenn auch nur minimal, beweglich und unterliegen einem sogenannten „craniosacralen Rhythmus“ (ca. 8-12 mal / Min). Dieser beeinflusst die Bewegung der Schädel­knochen und der Gehirn- und Wirbel­kanal­flüssigkeit (Liquor) vom Schädel bis zum Kreuz- / Steißbein.

Mit Hilfe der craniosacralen Technik wird die Verschieblichkeit der Schädelknochen und der Kreuzdarmbeingelenke normalisiert und Fehlfunktionen der gelenkartigen Verbindungen korrigiert. Auf diese Weise lassen sich Verspannungen der Schädelmembran mit Auswirkungen auf den Spannungszustand des gesamten Körpers lösen.

HVLA – Technik

‚High Velocity, Low Amplitude‘ ist eine Technik, bei der mit hoher Geschwindig­keit, aber sehr kleiner Amplitude gearbeitet wird. Man nennt diese Technik auch Mobilisation mit Impuls. Ziel der Behandlung ist das Lösen einer Gelenk­funktions­störung. Nach entsprechender Lockerung des Gewebe­abschnittes über dem betroffenen Gelenk reicht häufig ein minimaler Impuls aus, um das Gelenk wieder anhaltend in einen normalen Funktions­zustand zurückzuführen.

Myofasziale Techniken

Alle Muskeln sind von so genannten Faszien umhüllt. Die Faszien selbst stehen im ganzen Körper miteinander in Verbindung. Durch weichen, teilweise auch kräftigeren Druck und Zug werden Reize an diese Faszien gegeben. Reaktionen zur Normalisierung der Gewebespannung werden in Gang gesetzt. Letztlich wird dadurch die Durchblutung der Gewebe und vor allem ihre Beweglichkeit gegeneinander verbessert und so Störungen beseitigt.

Strain – Counterstrain Technik

Über den Körper verteilt gibt es ca. 200 lokal definierte, sogenannte „Tender-Points“. Diese druckschmerzhaften Punkte befinden sich überwiegend im Bereich von Muskeln und Sehnen. Mittels einer speziellen Lagerungstechnik werden diese „Tender-Points“ vollständig entspannt und anhaltend aufgelöst.

Muskelenergietechniken

Durch gezielten Muskelzug und geführte Bewegungen werden Gelenkfunktionsstörungen an der Wirbelsäule, aber auch an peripheren Gelenken und Strukturen behoben. Normalfunktion und Muskelentspannung stellen sich wieder ein.

Ligamentous Articular Strain Technik

Durch Einstellen einer exakten definierten Position eines Extremitäten­gelenkes oder Muskels und Halten dieser Position unter axialem / longitudinalem Druck bis zur vollkommenen Entspannung des umgebenden Gewebes, wird die Gelenk­funktion verbessert, das Bewegungs­ausmaß vergrößert, die Gewebstrophik positiv beeinflusst und die schmerzhafte Verspannung gelöst.

Viscerale Technik (Innere Organe, Bauchraum)

Innere Organe sind durch Faszien und Bänder fixiert und gleichzeitig flexibel beweglich. Durch Gewebeverspannungen im Bauchraum kann diese Beweglichkeit und auch die Funktion der Organe selbst beeinträchtigt sein mit zusätzlichen Störungen am Skelettsystem über nervale Reflexwege. Mit der visceralen Technik werden diese Spannungsänderungen ertastet und die physiologischen Funktionen der Organe und der abhängigen Gewebe wieder hergestellt.

Es gibt darüberhinaus mehrere weitere Techniken, die, je nachdem, wie sie vom Therapeuten beherrscht werden, entsprechend wirksam sind. Die oben genannten Techniken stellen insofern eine Orientierungshilfe dar ohne Anspruch auf Vollständigkeit.